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Wirtschaft

„Die Veganer-Welle bringt neue Kunden“

Reformhaus-Vorstand Rainer Plum über die Modernisierung der Läden, die Bio-Konkurrenz und Genuss mit Naturkost.

BERLINER ZEITUNG / MIKE FRÖHLING
von
Stefan Sauer
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Wirtschaft

Als Rainer Plum an diesem Morgen das Haus des Berliner Verlags erreicht, wirkt er ein wenig abgehetzt, der Flieger hatte Verspätung. Aber das legt sich schnell. Denn es geht um die Geschichte der Bioläden und Reformhäuser in Deutschland. Da ist Rainer Plum ganz in seinem Element.

Herr Plum, das Reformhaus erscheint als eine Art Dinosaurier unter den Bioläden: Schon ewig da, aber im Aussterben begriffen.

Das erste Reformhaus wurde vor 129 Jahren in Berlin eröffnet, damals noch unter dem Namen "Gesundheitszentrale". Die Bezeichnung Reformhaus tauchte erstmals im Jahr 1900 auf. Schon in dieser Anfangszeit wurden vegetarische Lebensmittel aus ökologischem Anbau, Naturkosmetika, Naturheilmittel und naturnahe Textilien angeboten. In gewisser Weise ist das Reformhaus also wirklich der Urahn aller Bioläden.

Was ist mit dem Aussterben?

Eine Zeit lang schien es so, als sei das Ende der Reformhäuser absehbar. Viele Läden wirkten überholt. Die waren in den 70er-Jahren stehen geblieben. Jetzt sind wir moderner denn je. Auch weil wir unserer ganzheitlichen Idee und unseren Werten wie pflanzenbasierter, vollwertiger Ernährung und dem Vertrauen in die positiven Wirkungen von unverfälschten Naturprodukten treugeblieben sind.

Wie kam es zu dem Stillstand?

Man hatte es sich in einer geschützten Nische gemütlich gemacht. Der Reformhausmarkt war…

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26.07.2016